Waldpilze: Röhrlinge (Boletales)
Dickröhrlinge (Boletus)
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1: Der Gewöhnlicher Steinpilz (Boletus edulis) ist in den herbstlichen Wäldern verbreitet und weist ein breiteres ökologisches Spektrum auf. 2: Schon früh im Jahr, manchmal ab Ende Mai, erscheint der Sommer-Steinpilz (Boletus reticulatus, syn. B. aestivalis). Er kommt unter Eichen und Buchen vor. 3: An warmen Plätzen auf Muschelkalk mit Eichen findet man den seltenen Dunkelhütigen Steinpilz oder Bronzepilz (Boletus aereus). Sein Hauptverbreitungsgebiet liegt in Südeuropa.
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1: Satans-Röhrling (Boletus satanas - heute zu Rubroboletus gestellt). Der farbenprächtige kommt nicht allzu häufig vor und ist am ehesten unter Buchen oder Eichen in warmen Hanglagen anzutreffen. 2: Der Wurzelnde Bitterröhrling (Boletus radicans - heute zu Caloboletus gestellt) liebt ebenfalls warme Laubwälder und Gebüsche. Er ist inzwischen offensichtlich häufiger geworden und kommt auch in Leipziger Parks vor. 3: Der Silber- oder Sommer-Röhrling (Boletus fechtneri - heute zu Butyriboletus gestellt) ist ein seltener Pilz warner Standorte unter Buchen, Eichen und Hainbuchen.
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1: Fahler Röhrling (Boletus impolitus - heute zu Hemileccinum gestellt) - ein seltener Bewohner vor allem thermophiler Eichen-Hainbuchen-Wälder auf Muschelkalk. Riecht auffällig nach Jodoform oder Arzeneischrank und kann in günstigen Jahren als einer der frühesten Dickröhrlinge schon Ende Mai erscheinen. 2 und 3: Gefleckthütiger, Marmorierter oder Gehämmerter Röhrling (Boletus depilatus - heute zu Hemileccinum gerechnet). Der sehr seltene Pilz ist offenbar an Hainbuche gebunden und kommt an warmen, lichten Stellen vor. 2 zeigt ein jüngeres Exemplar mit kräftigen Farben, 3 ein älteres Exemplar mit verwascheneren Farben.
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Hexenröhrlinge (heute in Gattung Suillellus untergebracht) sind oft stark gefärbte, ansehnlich große Pilze. 1-2: Am häufigsten im Muschelkalkgebiet ist der Netzstiel-Hexenröhrling (Boletus luridus). Er liebt es warm und geht mit zahlreichen Laubbäumen und Sträuchern eine Mykorrhiza-Partenerschaft ein. Wenn diese fehlen, kann er selten auch an Cistrosen gehen, bei uns vertreten durch Sonnenröschen (Helianthemum). Dann findet man den stattlichen Pilz neben dem vergleichswiese schmächtigen Partnern - wie hier (1) in den Haltrockenrasen der Grockstädter Hänge (Schmoner Busch). Der Pilz ist variabel, mal etwas heller (1), mal deutlich dunkler. 3: Als seltener Begleiter an warmen Stellen unter Buchen, Eichen und Hainbuchen kommt der Glattstielige Hexenröhrling (Boletus quletii) vor, inzwischen auch in Leipziger Parks gefunden.
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1: Kurznetziger Hexenpilz (Boletus mendax, heute zu Suillellus gestellt). Der Pilz ist erst vor kurzem als eigenständige Art benannt und früher wohl immer mit Boletus luridus zusammengefasst worden, mit dem eher nahezu identischen Ansprüche teilt. 2: Dieser bisher einmal gesehene, gelbbraune Hexenröhrling erschien spät im Herbst im Forst Bad Bibra und widersetzte sich bislang allen Bestimmungsversuchen - also weiter sehen! 3: Der Flockenstielige Hexenröhrling (Boletus erythropus) meidet eigentlich die Kalkgebiete. Diese hier erschienen spät im Jahr in der Probstei bei Freyburg im BUchen-Eichen-Mischwald, möglicherweise an oberflächenversauerten Stellen (an zwei Plätzen beobachtet).
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1: Diese jungen Dickröhrlinge mit rotem Stiel und gelbbraunen Hut entzogen sich bis jetzt einer sicheren Bestimmung. Sie kamen spät im Herbst unter einer großen Buche zusammen mit Cortinarius splendens. 2: Goldporiger Röhrling (Aureoboletus gentilis), ein seltener Bewohner warmer Laubwälder auf Kalkböden).
Raufußröhrlinge (Leccinum)
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1: Eichen-Rotkappe (Leccinum quercinum) aus dem Tautenburger Wald. Die Art ist inzwischen ziemlich selten geworden. 2: Espen-Rotkappe (Leccinum albostipitatum). Die Art ist an Espen gebunden. In den Kalkgebieten selten und vor allem auf tertiären Kiesen zu finden (beispielsweise alte Kiesgruben). In der Pionierflora der aufgelassenen Leipziger Braunkohlentagebaue hingegen häufig und gerne gesammelter Speisepilz. 3: Hainbuchen-Raufuß (Leccinum pseudoscabrum, syn. L. carpini und L. griseum), ziemlich häufig in den Kalkgebieten unter Hainbuchen. Kommt auch in Leipziger Parks vor.
Filzröhrlinge (Xerocomus und Imleria)
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1: Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus). 2: Der Maronenröhrling (Imleria badia) kommt in den Kalkgebieten nur zerstreut vor.
Schmierröhrlinge (Suillus)
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1: Ringloser Butterpilz (Suillus collinitus, syn. S. fluryi). Der Pilz bevorzugt offenbar lockere Kiefernbestände in Trockenrasen, häufig auch in alten Muschelkalksteinbrüchen. Kann leicht mit dem Körnchenröhrling (Suillus granulosus, Nr. 2) verwechselt werden, der ganz ähnliche Standortansprüche aufweist, aber oft schon im Frühsommer erscheint. 3: Der Goldröhrling (Suillus grevillei) ist streng an Lärchen gebunden, aber weniger an bestimmte Bodenarten. 4: Der Graue Lärchenröhrling (Suillus viscidus) ist ebenfalls an Lärchen gebunden, liebt aber eindeutig basische Böden.
Leistlinge
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1: Der Bereifte Pfifferling (Cantharellus subpruinosus) kommt im Laubwald unter Buchen, seltener auch unter Eichen vor (wie hier im Bild aus dem Laasen bei Naumburg-Rossbach). Er ist schwer von von einigen Varietäten des Gemeinen Pfifferlings (Cantharellus cibarius) abgrenzbar. 2: Unter Buchen auf Muschelkalk kann die Herbst- oder Totent-Tompete (Craterellus cornucopioides) große Flächen einnehmen. Getrocknet ein hervorragender Würzpilz! 3: Krause Kraterelle (Pseudocraterellus undulatus) - ein seltener Pilz des Kalkbuchenwaldes. Bisher nur einmal im Tautenburger Wald angetroffen.
Stachelinge
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1: Weißer Stoppelpilz (Hydnum albidum) vom Rödel bei Freyburg und 2: Semmel-Stoppelpilz (Hydnum repandum) aus dem Tautenburger Wald.
Gelbfüße (Chroogomphus)
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1: Der Kupferrrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilus) ist ein Kiefernbegleiter auf basischen Böden. Er kommt oft im kargen Geröll alter Muschelkalksteinbrüche bei verstreut stehenden Kiefern vor, vergesellschaftet mit Ringlosem Butterpilz und Körnchenröhrling. Nach neueren Untersuchungen gehören die meiseten Funde in der Region eher zu Chroogomphus mediterraneus. Da die beiden Arten ohne spezielle Untersuchungen nicht sicher unterscheidbar sind, können ältere Funde oft nicht mehr sicher benannt werden.