Geologie und Stratigraphie im mitteldeutschen Tertiär

Links oben: Denkwürdiger Aufschluss im Tagebau Zwenkau 1977/78 im Basisbereich der Böhlener Schichten. Rechts oben: Bohrung bei Latdorf im Spätsommer 2012 an der Typuslokalität der klassischen "Latdorf-Schichten".

Forschungsgeschichte

Das mitteldeutsche Tertiär steht seit etwa 150 Jahren im Fokus der Forschung. Trotz dieser weit zurückreichenden Arbeiten ist eine ganze Menge von Problemen bis heute erhalten geblieben. Das liegt einerseits an der (nach heutigen Maßstäben) unzureichenden Methodik früherer Arbeiten, andererseits aber auch an der Entwicklung geowissenschaftlicher Methodik selbst. Manche Untersuchungen, die heute selbstverständlich erscheinen, waren vor 100 Jahren schlichtweg noch nicht denkbar.

Bohrkern aus der Bohrung Latdorf 2/2012.

Perspektiven

Man kann natürlich versuchen, die unzureichend dokumentierten klassische Profile neu zu interpretieren.

Aber ohne aktuelle, nach modernen Methoden untersuchte Profile bleibt das nur eine unsichere Notlösung. Wir sind in den vergangenen Jahren einen anderen Weg gegangen und haben durch Grabungen, Bohrungen, Profilaufnahmen und stratigraphisch hochauflösende Fossilaufsammlungen eine neue Datengrundlage für die Biostratigraphie des marinen Tertiärs in Mitteldeutschland geschaffen.